Allgemeine Informationen

 

Das Gemeinde- und Forstmuseum Oftersheim ist in zwei nebeneinander liegenden ehemaligen bäuerlichen Anwesen untergebracht (Mannheimer Straße 59 und 61 ), die sorgfältig restauriert wurden und mit Wohnhaus, Stallungen, Hof und Scheunen eine stimmungsvolle Kulisse für die Exponate  bilden.

Das Museum mit seinem überwiegend rustikalen Charakter entstand stufenweise mit dem Ziel, Geschichte, Leben und Arbeit des früheren Dorfes zu erhalten und anschaulich weiterzugeben. Schwerpunkte auf 520 qm Ausstellungsfläche sind somit die Komplexe: Sammlungen zur Dorfgeschichte, Arbeiten auf dem Bauernhof, Arbeiten auf dem Feld, Wohnen um 1900, ländliches Handwerk und Forstwirtschaft.

Ab 1977 bestand zunächst nur ein kleines Heimatmuseum im sogenannten Gemeinschaftshaus im Anwesen der Mannheimer Straße 59, und zwar im früheren Stallgebäude dieser fränkischen Vierflügelanlage. Dieser Raum ist jetzt ausschließlich der Ortsgeschichte gewidmet. Dort bildet seit Herbst 2018 mit Unterstützung der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim auch die römische Geschichte Oftersheims  einen besonderen Anziehungspunkt.   

Mit der Einbeziehung des Nebenanwesens Mannheimer Str. 61 wurde der Museumsbereich ab 01. 05. 1986 wesentlich erweitert. Hier fällt der Blick als erstes in die Abteilung Forstwirtschaft. Mit der äußerst interessanten Darstellung der heimischen Holzarten, den im Wald verwendeten Gerätschaften zur Pflege und Ernte des Holzes und vielen forstwirtschaftlichen Besonderheiten wird daran erinnert, dass das Leben in Oftersheim schon seit jeher durch den Hardtwald besonders geprägt wurde. Gleichzeitig wird auch Gegenwärtiges lehrreich erklärt und näher gebracht.

An die Forstwirtschaft schließt sich thematisch getrennt die Landwirtschaft an, die mit ihren zahlreichen Exponaten in »Arbeiten auf dem Bauernhof« und in »Feldwirtschaft« unterteilt ist. Ihr gegenüber befinden sich die einstigen Arbeitsstätten der ländlichen Handwerker - Schuhmacher, Wagner, Schreiner und Schmied -, die großteils in enger Verbindung mit der Landwirtschaft tätig waren. Landwirtschaftliche Tradition setzt sich auch im ausgebauten l. Obergeschoss der früheren Tabaktrockenscheune fort. Tabak und Flachs und deren Verarbeitung stehen hier im Mittelpunkt.

Im 2. Obergeschoss befindet sich die "Katscher Stube", in der Heimatvertriebene aus Katsch (Serbien) ihre Geschichte dokumentieren.

Einen großen Anteil am erfolgreichen Ausbau des Museums hatte der langjährige Museumsleiter Rolf Weber, der sich von 1985 - 2006 unermüdlich für "sein" Museum einsetzte. Ihm zu Ehren erhielt die Stube im Wohnhaus, die Wechselausstellungen beherbergt, den Namen "Rolf-Weber-Stube." Im Wohnhaus befindet sich eine bäuerliche Wohnung um 1930 mit Sattlerwerkstatt, die bis 1950 tatsächlich im gleichen Raum untergebracht war.